Zweifel gehören dazu?!

Freitag 15.1.2010, 19h, DGB Haus Bremen, Bahnhofsplatz 22-28

 

Flyer und Plakat zum herunterladen :  Flyer , Plakat.

 


Schwierigkeiten und Fragen innerhalb selbstorganisierter antisexistischer Unterstützungspraxen 

Findet in einem sozialen Zusammenhang ein sexualisierter Übergriff statt, so entstehen dadurch besondere Anforderungen an das Umfeld der betroffenen und der als übergriffig empfundenen Person. Insbesondere dann, wenn zu beiden Personen enge Beziehungen bestehen, geraten die Unterstützer_innen in (innere) Konflikte. Es drängen sich Fragen auf wie z.B.:

  • Wie kann ich als Unterstützer_in damit umgehen, wenn die Forderungen der betroffenen Person meine Kapazitäten übersteigen oder sich Zweifel in mir regen?
  • Welchen Umgang wählen, wenn sich der/die Täter_in nicht an die Forderungen der betroffenen Person hält bzw. erklärt sie seien unangemessen ?…


In feministischen/ antisexistischen Kontexten wurden in den letzten 40 Jahren Konzepte zum Umgang mit sexualisierter Gewalt entwickelt, in denen Schlagworte wie „Parteilichkeit“, „Definitionsmacht“ bzw. „-recht“, und „betroffenenkontrollierter Ansatz“ eine Rolle spielen. Diese Konzepte werden ständig weiterentwickelt, beeinflusst durch gesellschaftliche Entwicklungen, praktische Erfahrungen und Kämpfe von sozialen Bewegungen. So wiesen schwarze Feminist_innen in den 80er Jahren darauf hin, dass Herrschaftsverhältnisse miteinander verwoben sind (zum Beispiel Rassismus und Sexismus) und forderten eine Hinterfragung des bis dahin dominanten Verständnisses der Kategorie Frau. Eine weitere gesellschaftliche Veränderung ist, dass heute mehr Aufklärung in Bezug auf sexuelle Gewalt durch die in der  zweiten Frauenbewegung erstrittenen Beratungsstellen besteht.
Durch Input von Menschen aus unterschiedlichen Praxisfeldern (soziales bzw. politisches Umfeld/ AntiRaCamps/ Beratungsstelle/Telefondienst) gibt es die Möglichkeit ohne konkreten Handlungsdruck unterschiedliche Grundsätze und Konzepte von Unterstützungspraxis kennen zu lernen, Fragen zu stellen und zu diskutieren.


Veranstalter_innen: Antisexistisches Bündnis, Feministisches Referat, Rosa-Luxemburg-Initiative


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